Unterschiedliche Formen von Persönlichkeitsstörungen entwickeln oft Menschen, die eine schwierige, belastende Lebensentwicklung hatten. Diese Menschen zeigen oft tief verwurzelte Erlebnis- und Verhaltensmuster, die starr und unflexibel in Lebenssituationen gezeigt werden. Manchmal gibt es eine einseitige und extreme Ausprägung von Persönlichkeitsstilen, bei denen der Übergang von Persönlichkeitsstil zur Störung fließend sein kann:
- eigenwillig, wachsam bis paranoid
- zurückhaltend, ungesellig bis schizoid
- sorgfältig, gewissenhaft bis zwanghaft
- lässig bis passiv, aggressiv
- dramatisch, liebenswürdig bis histrionisch
- selbstbewusst, ehrgeizig bis narzisstisch
- anhänglich, loyal bis dependent
- spontan, impulsiv bis zur Ausprägung einer Borderline-Störung
DIE BEKANNTESTE IST DIE BORDERLINE-PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG
Sie wird auch bezeichnet als emotional-instabile Persönlichkeitsstörung und zeichnet sich z.B. aus durch:
- buntes, wechselhaftes Störungsbild, mit einerseits großer idealisierender Kontaktsuche zu anderen Menschen, dann starker Ablehnung wichtiger Bezugspersonen, wenn sie das gewünschte Bild nicht erfüllen und dann als feindselig erlebt werden.
- viele in Kindheit und Jugend extrem traumatisierte Menschen
- große Schwierigkeiten in der Regulation von Affekten wie Wut und Ärger
- unerträgliche, anhaltende innere Anspannung, die jedoch keiner klaren handlungsweisenden Emotion zugewiesen werden kann
- dissoziative Symptome wie anhaltende Aufmerksamkeitsstörungen und psychogene Bewusstseinstrübungen, ausgeprägte Erinnerungslücken und zeitweises Erleben von Entfremdung
- selbstverletzendes Verhalten, Hochrisikoverhalten
- kein sicheres Gefühl für die eigene Identität, Selbstbild und Selbstwahrnehmung sind instabil
- instabile, aber intensive Beziehungen, Probleme mit Nähe-Distanz-Regulation
- wiederholte Suizidandrohungen und Suizidversuche