WELCHE MÖGLICHKEITEN ES GIBT KURZFRISTIG PROFESSIONELLE HILFE ZU BEKOMMEN
Es ist allgemein bekannt: der Bedarf an Psychotherapieplätzen ist so hoch wie nie. Leider gibt es nicht annährend genügend Plätze. Dies führt dazu, dass man als Betroffener stundenlang am Telefon sitzt und mit jedem Anruf, der sowie so schon schwer fällt weiter entmutigt wird, weil man entweder eine Absage bekommt oder erst gar niemanden erreicht.
Leider ist das eine Tatsache, die man erstmal so hinnehmen muss. Aber es gibt, zumindest für den Übergang, andere Stellen, an die man sich wenden kann um Hilfe zu bekommen.
Im folgende stellen wir Euch einige Möglichkeiten vor, die Euch wirklich helfen können, wenn Ihr keinen Therapieplatz findet.
PSYCHOTHERAPEUTEN & KVB VERMITTLUNGSSTELLE
Wahrscheinlich die erste Anlaufstelle, an die man denkt, wenn man psychisch belastet ist.
Wichtig zu wissen ist, es gibt Kassentherapeuten, d.h. Psychotherapeuten, bei denen die Kosten für eine Therapie in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden. Zudem gibt es private Psychotherapeuten mit der gleichen Ausbildung, die jedoch privat bezahlt werden müssen. Der Grund dafür ist, dass alle Regionen nur eine zugewiesene feste Anzahl an Kassentherapeuten haben. Eine Anzahl, die in der heutigen Zeit wie Du Dir dneken kannst, viel zu wenig ist.
Daher ist es sehr schwer, mit einem Therapeuten ins Gespräch zu kommen geschweige denn, einen längerfristigen Therapieplatz zu bekommen.
Hierfür bedarf es meist viel Geduld und Durchhaltevermögen. Wir wissen, wie frustierend das sein kann und gerade in einer Krise eher belastend hinzukommt. Aber nur Mut, es gibt andere Möglichkeiten, wie Du schneller an einen Therapieplatz kommst oder zumindest kurzfristig einen Gesrpächtermin zugewiesen bekommst.
Eine gute Alternative die Suche zu beschleunigen, gibt die Vermittlungsstelle KVB, eine Koordinationsstelle für Psychotherapie:
Die Koordinationsstelle Psychotherapie unterstützt Sie bei der Suche nach einem Psychotherapieplatz für eine psychotherapeutische Behandlung, indem die Mitarbeiter der Koordinationsstelle der KVB Ihnen helfen, geeignete Psychotherapeuten- und Spezialistenkontakte zu finden.
Die Koordinationsstelle vermittelt Ihnen Adressen von Psychotherapeuten für Erwachsene und für Kinder bzw. Jugendliche, die der Koordinationsstelle freie Psychotherapieplätze gemeldet haben.
Kontakt und Erreichbarkeit für Patienten und Angehörige
Telefon: 0921 88099-40410
Fax: 0921 88099-40411
Mo-Do: 09:00-17:00 Uhr
Fr: 09:00-13:00 Uhr
Hinweis: Ihr Anruf wird selbstverständlich vertraulich behandelt.
PSYCHIATER
Bei einer akuten Krise kann ein Termin beim Psychiater hilfreich sein. Psychiater – das klingt erstmal abschreckend.
Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten?
Psychiater und Psychologen sind Experten der seelischen Gesundheit.
Doch ihr akademischer Werdegang und ihre Befugnisse unterscheiden sich.
Psychiater haben Medizin studiert
Psychiater haben ein Medizinstudium absolviert. Dabei haben sie sich hauptsächlich mit der Funktionsweise und den Erkrankungen des menschlichen Körpers beschäftigt und gelernt, diese u.a. mit Medikamenten zu behandeln. Nach dem Medizinstudium folgt eine mehrjährige Facharztausbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie. Nach bestandener Facharztprüfung gelten sie als Psychiater und können auch als ärztliche Psychotherapeuten arbeiten. Grundsätzlich dürfen Psychiater nicht nur therapeutische Gespräche führen. Sie sind auch berechtigt, Medikamente wie Antidepressiva zu verschreiben, Patienten körperlich zu untersuchen und das Einweisen in eine Klinik zu veranlassen.
Psychologen sind keine Ärzte
Psychologen haben einen anderen Hintergrund. Sie studieren mindestens fünf Jahre Psychologie – die Wissenschaft vom Verhalten, Denken und Fühlen. Sie beschäftigen sich also mit dem Lernen und Verhalten der Menschen, mit ihren Gefühlen und Gedanken. Dieses versuchen sie zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen oder ggf. zu ändern. Nach ihrem Abschluss sind sie zunächst qualifiziert, in der Forschung, in Personalabteilungen von Unternehmen oder in Beratungsstellen des Gesundheitswesens zu arbeiten.
Wollen Psychologen Patienten behandeln, müssen sie eine drei- bis fünfjährige Zusatzausbildung an ihr Studium anschließen. Erst diese berechtigt sie zur eigenverantwortlichen Ausübung der Psychotherapie. Nach Abschluss erwerben sie eine staatliche Zulassung (Approbation) und gelten als Psychologische Psychotherapeuten. Anders als Ärztliche Psychotherapeuten beziehungsweise Psychiater dürfen sie jedoch keine Medikamente verordnen, sondern arbeiten mit therapeutischen Gesprächen und kognitiven Methoden oder beraten.
KRISENDIENSTE
Rufen Sie an, wenn Sie alleine nicht mehr weiter wissen – je früher, desto besser!
Die Krisendienste Bayern sind ein psychosoziales Beratungs- und Hilfeangebot für die Bürgerinnen und Bürger Bayerns.
Unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 655 3000 erhalten Menschen in seelischen Krisen, Mitbetroffene und Angehörige qualifizierte Beratung und Unterstützung.
Die Mitarbeitenden sind im Umgang mit seelischen Krisen geschult, sie verfügen über Fachwissen und langjährige Erfahrung.
Telefonische Beratung
und Krisenhilfe
Die Krisendienste Bayern bieten erste Entlastung und Orientierung. Betroffene, Angehörige, Bezugspersonen und Hilfesuchende aus dem sozialen Umfeld werden fachkundig beraten und informiert.
Mobile Einsätze vor Ort
In dringlichen Fällen kann der Einsatz erfahrener Fachkräfte am Ort der Krise die richtige Hilfe sein. Hier geht es um Entlastung und das Abwägen möglicher Gefährdungen. Falls erforderlich, ziehen die Krisendienste Bayern fachärztliche Hilfe hinzu.
Vermittlung in
ambulante Krisenhilfe
Wenn Sie ein persönliches Gespräch benötigen: Die Krisendienste Bayern empfehlen geeignete Hilfeangebote. Falls nötig, vermitteln sie kurzfristig einen Termin in der nächstgelegenen psychiatrischen Ambulanz, einer psychiatrischen Praxis oder einem wohnortnahen Sozialpsychiatrischen Dienst.
Vermittlung in stationäre
(Krisen-)Behandlung
Manchmal kann eine vorübergehende stationäre Behandlung der geeignete Weg sein, um eine Krise zu überwinden. In diesen Fällen können die Krisendienste Bayern direkt an die Krisen- oder Akutstation einer psychiatrischen Klinik vermitteln.
Zur Homepage der Krisendienste Bayern
Quelle:https//www.krisendienste.bayern
! Wir sprechen in Kürze mit Betroffenen über Ihre Erfahrungen mit dem Krisendienst. Möchtest Du anderen Betroffenen auch mit Deinen Erfahrungen weiterhelfen? Dann melde Dich gerne bei uns.
SOZIALPSYCHIATRISCHE DIENSTE EBERSBERG
Die Sozialpsychiatrischen Dienste Ebersberg – SpdI – gehören zur Diakonie München und Oberbayern.
Dieser Dienst ist als Basisdienst ansprechbar für alle Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Angehörigen. Daneben umfassen die Hilfen Gruppenangebote, Betreute Wohnformen für Menschen unterschiedlichen Alters und den „Gartenhof“ eine psychiatrische Tagesstätte mit Fördergruppen, Kultur-, Bildungs- und Therapieangeboten.
Der SpdI unterstützt in folgenden Situationen
- in Lebenskrisen
- in Fragen zu psychischer Krankheit und Gesundheit
- beim Wohnen und der Alltagsbewältigung
- bei Arbeit und Beschäftigung
- in Fragen zum Lebensunterhalt
- beim Leben in Beziehungen
- zu sinnvoller Freizeitgestaltung.
Dies kann geschehen in
- Einzelberatungen
- Paar- und Familiengesprächen
- Haus- und Klinikbesuchen
- Unterstützung beim Umgang mit Behörden, Arbeitgebern, etc.
- Fördergruppen
- Freizeit- und Kontaktgruppen
- Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige .
Ausführliche Informationen findet Ihr hier:
https://www.diakonie-muc-obb.de/gesundheit/sozialpsychiatrie/sozialpsychiatrische-dienste-ebersberg
! Wir haben mit Mitarbeitern des sozialpsychiatrischen Dienstes gesprochen und stellen diesen in einem Interview vor: Zum Video
KRISENTINTERVENTION
Um Menschen in akuten psychosozialen Krisen zu helfen, wurde die Methode der Krisenintervention entwickelt. Diese soll helfen, in Krisen auftretende psychische und soziale Probleme besser zu bewältigen.
Auch soll mit bestimmten Situationen einhergehenden Gefahren vorgebeugt werden. Zudem steckt in jeder Krise auch eine Chance, die bewusst gemacht werden kann. Krisenintervention ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Quelle: https://www.gesundheit.gv.at/leben/psyche-seele/krisenintervention/krisenhilfe
Wende Dich mit der Bitte um eine Krisenintervetion an einen Hausarzt oder Psychiater!
Notrufnummern
Krisendienst Psychiatrie
0800/ 655 3000
Notruf
112
Sozial Psychiatrische Dienste Ebersberg
08092/853380
Suchtnotruf
089/28 28 22
Drogennotdienst
089/54 90 86 30
Isar-Amper-Klinikum
08071/456 20
Inn-Salzach-Klinikum
08071/710
Fachambulanz Caritas
08092/232 41 50
Kreisklinik Ebersberg
08092/822900